Da unser damaliger Schlagzeuger Sebastian Schwab 2002 die Band „Baby Grand“, (das englische Wort für einen Stutzflügel) so hießen wir zur damaligen Zeit, verlassen musste, weil er in einem Theater in Norddeutschland engagiert worden war, waren Christian Hof und ich auf einmal allein. Bis dahin gab es uns schon über 8 Jahre! Danach haben wir mit ein paar anderen Schlagzeugern gearbeitet. Doch dann kam Claus Barensteiner und wir wussten, jetzt sind wir wieder eine Band. Das ist jetzt über 20 Jahre her!
Wir mussten natürlich unseren Bandnamen ändern. Am Anfang hatten wir noch ein Projekt mit Sebastian Mayr an der Gitarre namens „Soul Quartet“. Wir hatten sogar einen Auftritt, wo ich ohne Klavier auf die Bühne ging und nur gesungen habe. Unser Repertoire waren fast ausschließlich Soul-Musik oder Songs, die wir als solche arrangiert hatten. Und Christian hatte die Idee, aus den Bandnamen „Baby Grand“ und der neuen Soul- Band den Namen „Soul Babies“ zu kreieren. Da aber auch Sebastian Mayr weggezogen ist, blieben nur noch Claus, Christian und ich übrig. Und der Rest ist Geschichte:) Das bedeutet, dass ich mit Christian über 31 Jahre zusammenspiele!

Das ist schwer zu sagen… Ich würde sagen: wir interpretieren vorhandene Musik im neuen Gewand. Wir würden niemals einen Song Ton für Ton kopieren. Das hat auch keinen Sinn. Warum sollten wir Musik original kopieren, wenn es das Original gibt? Ich selbst versuche die Seele des Stückes zu erfassen, um sie dann neu zu formen. Dabei bleibt natürlich die Gesangslinie heil.
Jeder von uns hat eine gewisse Art, Musik zu hören. Jeder hat seine eigene Art, Musik wahrzunehmen und sie zu verarbeiten. Und wenn wir dann einen neuen Song ausprobieren, dann legt jeder seine eigene Empfindung mit hinein. Manchmal kommt etwas Gutes dabei raus und manchmal eben nicht. Beispielsweise hatten wir vor kurzem einen Song im Visier und wollten ihn „knacken“. Doch irgendwelche Elemente haben nicht ganz gestimmt und so haben wir die Hände davon gelassen.

Ich bin der einzige, der mit Musik seinen Lebensunterhalt verdient. Christian und Claus sind anderweitig beruflich tätig. Leider kommen wir nur zusammen, wenn wir einen Auftritt haben. Selten kommt es vor, dass man sich einmal pro Jahr, manchmal auch einmal alle 2 Jahre trifft, um Songs zu probieren, die man nicht während eines Soundchecks,- was wir übrigens immer tun, proben kann! Aber all das hat damit zu tun, weil ich immer unterwegs bin.
Im Gegensatz zu anderen Bands, haben wir eine sehr überschaubare Anzahl an Auftritten – diese können im Allgäu, in Hamburg oder in Österreich, Schweiz oder sogar in Reykjavík sein.

Ich bin Pianist und Komponist von Beruf. Ich arbeite für viele Häuser im In,- und Ausland. Meistens sind es Theater, Konzerthäuser und verschiedene Institutionen, die mir Auftragsarbeiten erteilen, wie Kompositionen für ein Orchester, einen Chor, für ein Hörspiel, ein Tanzensemble oder mich einfach als Solisten verpflichten. Und ich trete natürlich auch auf verschiedenen Konzerten als Pianist auf.

Dass wir noch lange Freude an der gemeinsamen Musik haben. Denn Freude ist das wichtigste Element in der Musik. In diesem Wort sind natürlich auch andere Begriffe versteckt wie Leidenschaft, Energie, Trauer, Glück, Lachen, Weinen. Für uns ist jeder Auftritt einzigartig! Jedes mal ist es eine neue Welt, die wir betreten. Und so soll es auch bleiben.

Die lange Nacht des Kraftwerks und somit das AÜW hat uns einen festen Platz in Kempten geschenkt, zu dem sich verschiedene Altersgruppen und Menschen finden, die uns sonst nirgendwo erreichen könnten. Allein in diesem schönen Ambiente, neben der Iller Musik machen zu dürfen, ist uns eine große Ehre.
Kraftwerk das könnte auch ein Synonym für unser Trio sein.
Und es ist immer etwas Besonderes, in seiner Heimatstadt zu spielen. Für mich ist auch besonders, dass viele liebe Menschen, die ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe, auf einmal vor mir stehen! Diese Momente sind manchmal sehr emotional. Dafür geht ein riesen Dank an AÜW und an alle, die die lange Nacht des Kraftwerks seit Jahren ermöglichen.

Ich würde sehr gerne mit einem Kinderchor auftreten, um mit ihnen Nirvana Songs zu singen!