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Umwelt

Die ökologische Dimension ist der besonders gut fassbare und messbare Teil des Nachhaltigkeitskonzepts – und auch der am meisten in der Gesellschaft diskutierte. Infolge der auch in unseren Breitengraden zunehmend spürbaren Folgen der Klimakrise wächst die Dringlichkeit, das private Leben sowie die Wirtschaft umweltverträglicher zu gestalten.
Das Bestreben von uns ist, einen positiven Beitrag zur Energiewende zu leisten, indem der Anteil an regenerativer Energie weiter ausgebaut, den Kunden ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Angebote gemacht und der Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 verringert werden.

Erneuerbare Energien

Die benötigte Energie zu einem immer größeren Anteil aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen, ist Teil der Energiewende in Deutschland. 2021 wurden laut Umweltbundesamt 19,7 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil damit nur marginal; 2020 hatte Deutschland mit 19,3 den avisierten Prozentsatz von 18 Prozent knapp übertroffen.

Insgesamt wurde 2022 eine Energiemenge von 468 Milliarden Kilowattstunden aus erneuerbaren Energieträgern genutzt. Von dieser Energiemenge entfielen etwa 50 Prozent auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, 43 Prozent auf den erneuerbaren Wärmesektor und 7 Prozent auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich.

Windenergie

Aufgrund gesetzlicher und technischer Rahmenbedingungen sowie infolge des Widerstands in Teilen der Bevölkerung war der Ausbau der Windenergie im Allgäu im letzten Jahrzehnt eine Herausforderung. Aktuell arbeitet die Bundesregierung intensiv daran, den Ausbau der Windkraft in Deutschland zu beschleunigen. Mit der Verabschiedung des Wind-an-Land-Gesetzes sollen bundesweit 2 Prozent und bayernweit 1,8 Prozent der Fläche für Windkraftanlagen zur Verfügung gestellt werden sowie die installierte Leistung bis 2032 verdoppelt werden. In der Folge wurde in Bayern die 10H-Regelung gelockert und der Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung etwa in Wäldern, nahe Gewerbegebieten, an Autobahnen und Bahntrassen auf 1.000 Meter reduziert. Außerdem wurde der Schutzkreis um Drehfunkfeuer von 15 auf 7 Kilometer gesenkt.

Um im Allgäu weitere Gebiete für Windkraft zu öffnen, ist eine Teilfortschreibung Wind der Regionalplanung erforderlich. Dieser Prozess wurde bereits angestoßen und hat das Ziel, einen weiteren Ausbau der Windenergie im Allgäu zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen analysieren wir derzeit intensiv die Potenziale und evaluieren mögliche neue Standorte.

Photovoltaik

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist zu einem großen Teil von der Nutzung der Potenziale im Bereich Photovoltaik und Windenergie abhängig. Die PV-Ausbauziele für ein klimaneutrales Oberallgäu/Kempten belaufen sich bis 2035 im Bereich Strom bei stetigem Zubau auf dann jährlich 230 Gigawattstunden durch PV-Dachanlagen (230 Megawatt Peak Anlagenleistung) sowie auf 400 Gigawattstunden pro Jahr durch PV in der Freifläche (400 Megawatt Peak Anlagenleistung). Wir werden zur Erreichung dieser Ziele des Landkreises Oberallgäu und der Stadt Kempten einen signifikanten Beitrag leisten.

Unser Beitrag für den Ausbau der PV beinhaltet:

Wasserkraft

Die Energiegewinnung aus Wasserkraft spielt im Allgäu seit mehr als 100 Jahren eine bedeutende Rolle. Wir produzieren in 15 eigenen Wasserkraftwerken (inkl. Beteiligungen) rund 84 Millionen kWh Ökostrom pro Jahr und können somit 24.000 Haushalte in der Region mit zu 100 % heimischer Wasserkraft versorgen.

2015 ging mit dem Restwasserkraftwerk in Kempten der jüngste Betrieb ans Netz. Hier liegt die Turbine zur Erzeugung der regenerativen Energie unterhalb einer Terrassenlandschaft mit einer Bar, die für alle zugänglich ist. Insofern überschneiden sich bei diesem Wasserkraftwerk umwelt- und gesellschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit. Zum Schutz von Lebewesen im Wasser sowie zur Verbesserung und zum Erhalt des Fischbestandes wurden in den letzten Jahren diverse Maßnahmen umgesetzt.

Zusätzlich wurde 2015 im Illerkraftwerk Au die erste Wasserkraftanlage mit VLH-Turbinen in Bayern in Betrieb genommen. Diese funktionieren bei deutlich geringeren Umdrehungszahlen, sodass die Geschwindigkeit des durchfließenden Wassers in etwa der eines schwimmenden Fisches entspricht. Dadurch und durch die geringe Fallhöhe werden diese im Turbinenbereich nicht gefährdet.

Wasserkraftwerk Illerstraße

Betreiber: Allgäuer Überlandwerk GmbH
Illerstraße 16 – 87435 Kempten

Typ: Laufwasserkraftwerk
Baujahr: 1901 (Ausbau 1926)
Leistung: 1.898 kW
Stromerzeugung: 6,5 Mio. kWh/Jahr