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Herausforderungen im Winterbetrieb des Bauhofs Betzigau

Das Gemeindegebiet Betzigau erstreckt sich über unterschiedliche Höhenlagen – vom Ortskern auf rund 700 m Meereshöhe bis zum höchsten Punkt im Bereich Hochgreut/Hauptmannsgreut auf über 900 m. Diese topografischen Unterschiede führen im Winter regelmäßig zu unterschiedlichen Witterungsverhältnissen: Während im Tal noch Regen fällt, kann es in den höher gelegenen Ortsteilen bereits schneien oder zu Glättebildung kommen. Insbesondere nachts sind diese Verhältnisse ohne technische Unterstützung schwer vorhersehbar, was bislang regelmäßige Kontrollfahrten durch die Mitarbeitenden des Bauhofs erforderlich machte.

Die Gemeinde Betzigau verfolgt mit dem Projekt folgende Ziele:

  • Verbesserung der Einschätzung der örtlichen Wetter- und Straßenverhältnisse (Schneefall, Schneeverwehungen, Glätte, Temperaturen)
  • Reduktion von Kontrollfahrten
  • Entlastung des Bauhofpersonals, insbesondere im Hinblick auf nächtliche Einsätze und Frühschichten

Technische Umsetzung des Projekts

Zur digitalen Unterstützung des Winterdienstes wurden in der Gemeinde folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Installation einer Kamera mit Tag- und Nachtsichtmodus im Bereich Hochgreut/Hauptmannsgreut zur visuellen Erfassung der Witterungsverhältnisse zu jeder Tageszeit.
  • Integration von Sensorik zur Messung der Straßenoberflächentemperatur. In Kombination mit Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit kann daraus der Taupunkt berechnet werden, um potenzielle Glatteisbildung frühzeitig zu erkennen.
  • Ergänzend wurde eine Wetterstation installiert, die Daten zu Niederschlag, Windrichtung und Windgeschwindigkeit liefert.
  • Alle erfassten Messwerte werden zentral auf einer IoT-Plattform gesammelt, verarbeitet und für die Nutzer grafisch aufbereitet.
  • Die Daten stehen den Mitarbeitenden des Bauhofs auf einem Dashboard in Echtzeit zur Verfügung. So kann jederzeit eine fundierte Einschätzung der aktuellen Situation erfolgen, auch ohne vor Ort zu sein.

Erfahrungen aus dem Betrieb

Seit der Inbetriebnahme des digitalen Winterdienstsystems konnten bereits deutliche Erleichterungen im Arbeitsalltag des Bauhofs festgestellt werden:

  • Nächtliche Kontrollfahrten sind in vielen Fällen nicht mehr notwendig, da die aktuellen Bedingungen nun remote einsehbar sind.
  • Auch tagsüber erfolgt eine gezieltere Einsatzplanung, wodurch zusätzliche Fahrten vermieden und Arbeitszeit effizienter eingesetzt werden kann.
  • Die Reduktion von Fahrten führt zu geringeren Kraftstoffverbräuchen, sinkendem CO₂-Ausstoß und einer spürbaren Entlastung der Mitarbeitenden.

Die Einführung des digitalen Winterdienstes in Betzigau stellt eine erfolgreiche Digitalisierungskomponente im kommunalen Alltag dar. Das System ermöglicht eine präzisere, ressourcenschonende und moderne Form des Wintermanagements. Auch weitere Gemeinden und Wohnungsbaugesellschaften nutzen die Vorteile des digitalen Winterdiensts bereits.

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