Das breite Band in die Zukunft
In der weitläufigen Gemeinde Weitnau lässt AÜW Glasfaserkabel verlegen und kümmert sich um die Erneuerung des Stromnetzes – ein einzigartiger Kraftakt.
Selten hört man jemanden so begeistert von Bauarbeiten sprechen wie Florian Schmid, den Bürgermeister von Weitnau: „Für uns ist das eine Frage von Sein oder Nichtsein!“ Schmid spricht von den Lebensadern der digitalen Zukunft, dem Glasfasernetz. Das verlegt AllgäuNetz gerade in der Marktgemeinde. „Ein Drittel haben wir schon geschafft. Im Sommer können die ersten Nutzer ihre Breitbandanschlüsse aktivieren“, berichtet Michael Vollkomm, Projektleiter bei AllgäuNetz. Ein Jahr später können dann mehr als 500 Weitnauer Haushalte vom Highspeed-Internet profitieren. „Viele der Haushalte haben jetzt 10 Mbit/s oder sogar weniger Datenrate. Mit dem Glasfaseranschluss werden das 1.000 Mbit/s.“ Auftragnehmer für den Breitbandausbau ist AÜW, die mit den Arbeiten die AllgäuNetz betraut hat. Die Kabel vermietet AÜW anschließend an die Firma M-Net, die mit den Kunden Verträge über Internet-, TV- und Telefondienste abschließt. M-Net ist ein bayerischer Telekommunikationsanbieter in der Hand von sechs lokalen Energieversorgern – darunter AÜW.
Im Oberallgäu haben die drei Unternehmen schon mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet, zum Beispiel beim Breitbandausbau in Kempten. Aber Weitnau mit seinen 52 Ortsteilen und Weilern – das ist noch mal eine andere Hausnummer. „Neun Tiefbaukolonnen sind dafür parallel bei uns im Einsatz“, erklärt Michael Vollkomm. Ein Kraftakt für die Fachleute, denn: „Wir wollen die Planung und Bauleitung auf jeden Fall auch weiterhin bei uns im Haus haben.“ AÜW beteiligt sich gern an solchen Ausbauprojekten und kümmert sich auch um alle weiteren Sparten. So gelingt es der AllgäuNetz oft, das Stromnetz gleich mitzuerneuern. In Weitnau werden dafür rund neun Millionen Euro investiert, 100 Kilometer Freileitungen unter die Erde verlegt und neue Trafostationen errichtet. „Durch die Kombi mit dem Glasfaserausbau können wir bei den Tiefbaukosten deutlich sparen“, sagt der Projektleiter. Die Gemeinde muss sich mit zehn Prozent an den Kosten fürs Glasfasernetz beteiligen. „Aber das Geld bleibt in der Region“, betont Vollkomm. „Wir vergeben auch die Bauaufträge dafür nur an regionale Unternehmen.“ Finanziell sei das für die Kommune zu schultern, sagt Weitnaus Bürgermeister Schmid. Schließlich kommt er seinem Traum damit sehr nahe: In der ganzen Welt zu Hause, in Weitnau daheim!