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AÜW treibt Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im Allgäu weiter voran

Die Energiewende fordert einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Lag der Fokus in den vergangenen Jahren auf dem Ausbau der Wasserkraft, konzentriert sich das Allgäuer Überlandwerk derzeit stark auf den Bereich Photovoltaik.

Aktuell werden im Netzgebiet der AllgäuNetz gut 45 % des benötigten Strombedarfs aus Erneuerbaren Energie gewonnen. Den Schwerpunkt der Erzeugung bildet die Wasserkraft. Allein die 22 Anlagen von AÜW und den AllgäuStrom-Partnern erzeugen jährlich rund 120 Mio. kWh sauberen Strom – direkt in unserer Heimat.

„In den vergangenen Jahren haben wir sehr viel in den Ausbau neuer Anlagen und die Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen investiert. Aktuell ist das Potential für die Wasserkraft im Allgäu erschöpft. Es sind maximal noch kleinere Wasserkraftanlagen in den Tälern im südlichen Oberallgäu möglich. Dort muss man allerdings immer zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz abwägen.“, erläutert Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW, das Engagement. „Mit der Einführung der so genannten „H10 Regelung“ der bayerischen Landesregierung, damals unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, wurde auch der Ausbau der Windenergie in Bayern nahezu gestoppt. Uns ist seit Inkrafttreten der H10 Regelung im Jahr 2014 kein Zubau in Bayern bekannt.“, ergänzt Lucke.

Gemeinsam mit Partnern realisierte AÜW 2019 vier große PV-Anlagen

„Die Stromerzeugung über PV-Anlagen ist nach wie vor rentabel, trotz sinkender EEG-Vergütung“, erläutert Christian Ziegler, Leiter Energielösungen bei AÜW. Wichtig ist, dass die Anlagen so dimensioniert werden, dass möglichst viel der erzeugten Strommenge selber genutzt werden kann.

Neben vielen Privatanlagen auf Einfamilienhäusern, realisierte AÜW mit verschiedenen Partnern 2019 insgesamt vier Großflächen-PV-Anlagen– ein wichtiger Schritt für die EnergieZukunft Allgäu.

Auf den Dächern des Allgäuer Zeitungsverlags wurde eine PV-Anlage mit insgesamt 463 kWp installierte Leistung realisiert. Die Erzeugung beträgt rund 440.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr und wird nahezu vollständig von der Allgäuer Zeitung verbraucht.

Auf den Dachflächen der TQ-Systems GmbH wurden 2.000 PV-Module installiert, mit einer Leistung von 570 kWp und einer Erzeugung von rund 510.000 kWh pro Jahr. Auch diese Anlage wurde so ausgelegt, dass der erzeugte Strom zum größten Teil direkt vor Ort verbraucht wird.

Gemeinsam mit dem ZAK Kempten, realisierte AÜW auf mehreren Dachflächen des Klinikums Kempten sowie der Kliniken in Immenstadt und Sonthofen PV-Anlagen. Mit rund 4.200 Quadratmetern PV-Modulfläche und einer Anlagenleistung von 732 kWp ist die Anlage auf dem Klinikum Kempten (inklusive der Parkhäuser) die größte installierte Dachanlage im Versorgungsgebiet von AÜW. Im sogenannten Eigenstrompachtmodell tritt der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu als Pächter der Photovoltaikanlagen in Erscheinung und kann somit den erzeugten Strom vollständig selbst verbrauchen. Die Ersparnis lässt sich dann auf den monatlichen Stromabrechnungen erkennen. Für den selbst produzierten Strom fallen nämlich fast keine Kosten an. Außer für einen Teil der EEG-Umlage ist der Eigenstrom von allen anderen Umlagen und Gebühren befreit. „Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms macht unsere Photovoltaik richtig rentabel“, freut sich Jürgen Kügle, Technischer Leiter im Klinikverbund Kempten-Oberallgäu.

„Man kann die Bevölkerung nicht davon überzeugen, auch selber eine PV-Anlage auf dem Dach zu installieren, wenn man nicht mit gutem Beispiel vorangeht. Aus diesem Grund haben auch wir auf unseren Lagerhallen am Schumacherring in Kempten eine PV-Anlage mit knapp 100 kWp installierter Leistung realisiert. Weitere Objekte sind in Betrachtung und Prüfung, ob eine PV-Anlage realisiert werden kann.“, ergänzt Christian Ziegler.

Strom vom Dach – mit AÜW auch für Mieter von Mehrfamilienhäusern

Bereits 2017 sammelte AÜW in Zusammenarbeit mit der Sozialbau Kempten erste Erfahrungen im Bereich von Mieterstromprojekten. Als einer der ersten Energieversorger deutschlandweit, projektierte AÜW auf Dächern von Mehrfamilienhäusern eine PV-Anlage. Die Finanzierung erfolgte ebenfalls durch AÜW. Über ein spezielles Messkonzept, haben die Mieter die Möglichkeit den Strom vom Dach direkt zu nutzen und günstiger zu beziehen. „Es wird genau erfasst, welche Mengen der Mieter von der PV-Anlage vom Dach und welche Mengen er aus dem öffentlichen Stromnetz bezieht. So können wir den Strom vom Dach auch günstiger anbieten und die Mieter von Mehrfamilienhäusern profitieren aktiv vom Ausbau der Erneuerbaren Energien.“, erinnert sich Stefan Nitschke, Pressesprecher AÜW an die ersten Projekte in Kempten und Wildpoldsried.

2019 wurden zwei weitere große Mieterstrom-Projekte umgesetzt.

Zusammen mit der Sozialbau Kempten wurde das Mehrfamilienhaus „Calgeerpark“ am Haubensteigweg umgesetzt. Es wurden PV-Module mit einer Leistung von knapp 70 kWp und einer Erzeugung von rund 62.500 kWh pro Jahr installiert. Derzeit nehmen über 70 % der Mieter an dem Mieterstromprojekt teil und profitieren von einem günstigeren Strompreis.

Ein weiteres Projekt wurde mit der BSG realisiert. Auf den Dächern der Neubauten „Am Kreuzbergerle“ in Kempten wurden auf allen drei Häusern PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 30 kWp und einer Erzeugung von rund 33.500 kWh verbaut. Die Besonderheit an diesem Projekt ist, dass alle drei Häuser über einen gemeinsamen Netzanschluss angeschlossen sind. Das ermöglicht jedem Mieter Strom vom Dach zu beziehen, egal von welchem der drei Dachflächen. Hier nehmen knapp 90 % der Mieter am Mieterstromprojekt teil.

Strom vom Dach – das Potential im Allgäu ist weiterhin hoch

Durch all diese in 2019 realisierten PV Anlagen lassen sich jährlich ca. 827 Tonnen CO2 einsparen, was dem durchschnittlichen CO2 Fußabdruck von ca. 60 Personen pro Jahr entspricht. Es gibt also noch viel zu tun. AÜW und weitere Partner werben dafür, dass der Zubau von PV-Anlagen in unserer Region forciert wird. „Das Potential ist enorm. Allein auf den Liegenschaften der Städte und Kommunen im Allgäu, wie Schulen, Kindergärten oder den Bauhöfen, sind viele Flächen noch ungenutzt. Dort stehen wir mit vielen Bürgermeistern in Kontakt und hoffen, dass wir dort in Zukunft noch mehr Anlagen realisieren.“, sagt Stefan Nitschke. „Auch Eigenheimbesitzer sind gefragt. Derzeit sind die Zinsen für die Anschaffung extrem günstig, zudem lassen sich in einem Haushalt mit einem Stromverbrauch von rund 5.000 kWh je nach Ausrichtung und Verbraucher bis zu 900,00 € pro Jahr bei den Stromkosten sparen. Da rechnet sich die Anlage bereits nach wenigen Jahren.“, ergänzt Nitschke.

Das Allgäuer Überlandwerk besitzt umfangreiche Erfahrungen im Bereich Beratung, Projektierung und Umsetzung von PV-Anlagen. Zudem unterstützt AÜW von Beginn an das Projekt „Solar-Offensive“ des Landkreises Oberallgäu und der Stadt Kempten.